Rezension zum Konzert vom 24.9.2011

Wanda Mühlgassner schrieb in der Badener Zeitung zum Konzert “Tiere in der Musik”:

Es brummte, zwitscherte und jubilierte auf höchstem Niveau
Norbert Pfafflmeyer und die Brünner Philharmoniker

Mit einer „tierischen“ Programmzusammenstellung überraschte und erfreute das Konzert der Reihe „Tritonus“ am vergangenen Samstag das Publikum im Festsaal des Congress Casino Baden.

Mit musikalischen Klassikern aus dem Tierreich gestaltete Dirigent Norbert Pfafflmeyer das Konzert im Festsaal des Congress Casinos Baden am vergangenen Samstag. Großartige Künstler wie die Pianisten Doris Adam und Gottlieb Wallisch, der Opernsänger Wolfgang Bankl und der als Sprecher fungierende Ioan Holender sowie das hervorragend spielende Orchester der Brünner Philharmoniker ließen den Konzertabend zu einem besonderen werden. Den Beginn machte Darius Milhauds (1892-1974) Komposition „Le boeuf sur le toit“ (Der Ochse auf dem Dach). Ein Werk, das urspünglich als „Cinema – fantaisie“ für einen Stummfilm von Charlie Chaplin vorgesehen war. Jean Cocteau überredet jedoch Milhaud, es für eine Pantomine zu verwenden. Das rhythmische Melodienpotpourri war eine fabelhafte Einstimmung auf das Kommende. Nämlich auf Camile Saint-Saens (1835-1921) berühmter Komposition „Der Karneval der Tiere“. Was trat da nicht alles gewichtig auf und stellte sich zur Schau – Löwen, Esel, Hühner, Schildkröten, Elefanten und vieles mehr. Vierzehn witzige Charakterisierungen, gekrönt von dem Schwan. Dieser Satz wurde als einziger zu Lebzeiten von Saint Saens von ihm freigegeben. Auf Drängen der Tänzerin Anna Pavlova, die zu dieser Musik den „Sterbenden Schwan“ tanzte. Die witzige Charakterisierung der Tiere, die gleichzeitig eine Vorstellung der ausführenden Instrumente ist, begeisterte nicht nur die an diesem Abend zahlreich anwesenden Kinder, sondern auch das ältere, aber dennoch jung gebliebene Publikum. Die kleine Orchesterbesetzung erfreute besonders mit dem kongenialen Zusammenspiel mit den beiden Pianisten Doris Adam und Gottlieb Wallisch. Den Text des erst kürzlich verstorbenen Loriot dazu sprach mit unverwechselbarer Stimme Ioan Holender. Nach der Pause hatte Wolfgang Bankl seinen umjubelten Autritt mit den „Krokodilsliedern“ von Ivan Eröd (1936). Seinen Kindern gewidmet, und nach Texten seines Freundes Richard Bletschacher vertont, überrascht das Werk nicht nur mit Ideenreichtum, sondern auch mit flotten Rhythmen und Tempowechseln. Danach folgte das bekannte musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Serge Prokofieff (1891-1953). In zehn kurzen Abschnitten wird die Geschichte von Peter, seinem Großvater, der Tiere – Vogel, Ente, Katze, Wolf – und der Jägerschar erzählt. Auch hier stellen die Instrumente das Geschehen eingängig dar. In die Reihe der berühmten Erzähler wie Peter Ustinov, David Bowie und Romy Schneider reihte sich nun auch Ioan Holender ein. Eindrucksvoll und bemerkenswert wie immer das auswendig durchgeführte Dirigat von Norbert Pfafflmeyer. Dem großen Jubel des Publikums wurde noch mit der Zugabe „Der Frosch“ von Vaclav Trojan, gespielt von Jaroslav Zouhar, einem bekannten tschechischen Jazzposaunisten, Rechnung getragen.

Baderner Zeitung, Kultur (Woche 39 – 29.09.2011)
http://www.badenerzeitung.at/artikel/20113939.htm

Veröffentlicht am 05.10.2011